Onlinemeetings sind umweltverträglicher als Präsenzmeetings; doch sie sind nicht komplett CO2-neutral. Indem Sie Ihre Meetings mit dem richtigen FOM-Tool unterstützen, können Sie Ihre CO2-Bilanz weiter verbessern.

Ein Redaktionsbeitrag des FOM-Magazins

Präsenzveranstaltungen verursachen nicht nur Kosten für die Veranstalter und Teilnehmer, sondern auch für die Umwelt. Wenn beispielsweise ein Großkonzern zur Hauptversammlung einlädt, pilgern oft tausende Aktionäre aus aller Welt zum Versammlungsort. Aber auch kleinere Meetings wie Gremiensitzungen oder gewöhnliche Dienstreisen tragen erheblich zum globalen CO2-Ausstoß bei.

Klimasünder Präsenzmeeting

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) schätzt, dass Deutschland bis zu drei Millionen Tonnen Treibhausgas pro Jahr einsparen könnte, wenn Firmen bundesweit Dienstreisen durch Videokonferenzen ersetzen würden. Laut den Berechnungen des VCD resultieren Dienstreisen jährlich in 12 Millionen Tonnen freigesetztem Treibhausgas. Das entspricht laut Angaben des Bundesumweltministeriums knapp 1,5 Prozent der jährlich in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgase.

Der Hauptgrund für die miserable CO2-Bilanz von Präsenzveranstaltungen ist die An- und Abreise. Selbst eine Bahnfahrt von Stuttgart nach Berlin verursacht 65 Kilogramm CO2 – die Anreise mit dem Auto oder gar mit dem Flugzeug noch viel mehr. Jens Clausen, einer der Autoren der VCD-Studie, sagt, 700.000 Pkws könnten durch die Etablierung digitaler Meetings überflüssig werden.

Einsparpotenzial durch FOMs

In Deutschland werden laut Schätzungen des FOM-Softwareanbieters Linkando pro Jahr bis zu 100 Millionen formelle Meetings abgehalten. Den Löwenanteil machen privatwirtschaftliche Unternehmen aus, dazu kommen formelle Meetings von Verbänden, Vereinen, Schulen, Kommunen und mehr.

Quelle: Empirische Marktanalyse, Linkando GmbH, 2021

Für das CO2-Einsparpotenzial formeller Meetings ist jedoch nicht nur die Häufigkeit der Meetings entscheidend, sondern auch ihre Teilnehmerstärke. Hauptversammlungen zählen häufig tausende Teilnehmer. An Verbands- und Vereinssitzungen nehmen oft hunderte Menschen teil. Selbst die Teilnehmer von Gremiensitzungen können schnell in die Dutzende gehen.

Datentransfer verbraucht Strom

Auch Onlinemeetings sind nicht komplett CO2-neutral. Für Rechenzentren, Kommunikationswege und den Betrieb der Endgeräte werden Emmission ausgestoßen.

Laut dem Umweltbundesamt (UBA) sei vor allem die Art des Datentransfers entscheidend für die CO2-Bilanz. So sei ein Videostream in HD-Qualität per Glasfaserkabel hinsichtlich des CO2-Ausstoßes 50-mal effizienter im Vergleich zu einer UMPTS-Übertragung über ein G3-Datennetz.

Trotzdem belasten Onlinemeetings im Vergleich zu Präsenzmeetings die Umwelt deutlich weniger. Schon bei nur fünf Kilometern Anfahrtsweg mit dem Auto ist die Videokonferenz die umweltfreundlichere Alternative – angenommen vier Personen nehmen an dem Meeting teil. Die meisten formellen Meetings erfordern deutlich mehr Teilnehmer.

Bildübertragung reduzieren

Die Umweltkosten digitaler Meetings können weiter reduziert werden. Laut der Studie „The overlooked environmental footprint of increasing Internet use“ im Fachblatt „Resources, Conservation and Recycling“ könnten Meeting-Organisatoren Treibhausgase einsparen, indem sie auf das Video-Streaming verzichteten.

Die Studie zeigt, dass 15 Meeting-Stunden pro Woche einen CO2-Ausstoß von 9,4 Kilogramm pro Monat verursachten. Ohne Bildübertragung wären es lediglich 377 Gramm. Hochgerechnet auf alle Onlinemeetings in Deutschland ergäbe sich dadurch ein enormes CO2-Einsparpotenzial. Das gilt umso mehr bei internationalen Meetings, vor allem bei Teilnehmern aus Ländern, deren Energiemix aus CO2-intensiven Technologien besteht.

Agenda- und Sprechermanagement

Den Verlust an Interaktion durch das fehlende Bild können Organisatoren durch Struktur und Meeting-Führung ausgleichen. Dadurch wird auch aus einem normalen Onlinemeeting ein Formelles Online Meeting, also ein FOM. Spezielle FOM-Software beinhaltet unter anderem ein Agenda- und Sprechermanagement, das Teilnehmer per Handmeldung zu Wort kommen lässt – wenn nötig auch mit Bild. Statt konstant alle Kameras laufen zu lassen, kann moderne FOM-Software selektiv nur die relevanten Personen ins Bild nehmen.

Linkando Sprechermanagement; nur aktive Sprecher werden per Video gestreamt

FOM-Software kann also einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit formeller Meetings und auch allgemeiner Onlinemeetings leisten. Verglichen mit verkehrsintensiven Präsenzmeetings ist die CO2-Bilanz von FOMs signifikant positiv. Sie liegt jedoch nicht bei Null und Veranstalter können ihren CO2-Fußabdruck durch umweltschonendes Sprechermanagement weiter verringern. Die Voraussetzung dafür ist, dass der Softwareanbieter die nötigen Funktionen überhaupt anbietet. Nachhaltigkeitsaspekte sollten deshalb schon bei der Auswahl des FOM-Tools eine entscheidende Rolle spielen.