Von Corona bis zur Gaskrise in Deutschland: Eine Krise jagt die nächste und oft gibt es keinen Notfallplan. FOMs können die regelmäßigen Planungsmeetings verschiedenster Krisenstäbe durch Standardisierungen unterstützen.
Ein Redaktionsbeitrag des FOM-Magazins
Corona, Krieg, Gaskrise, Klimawandel, Inflation. Die Welt kommt nicht zur Ruhe. Seit einigen Jahren jagt eine Krise die nächste und gefühlt werden die Herausforderungen immer größer und globaler. Gleichzeitig steigt auch die Notwendigkeit, regionales und lokales Krisenmanagement zu betreiben.
Dennoch haben nur die wenigsten Länder, Regionen oder Kommunen und auch nur die wenigsten Organisationen oder Konzerne einen permanenten Krisenstab eingerichtet, der jederzeit in Aktion treten und Krisen bewältigen kann. Die vergangenen und aktuellen Krisen zeigen, dass wir auf Eventualitäten meist schlecht vorbereitet sind. Sowohl der Staat als auch die Unternehmen brauchen ein besseres Krisenmanagement.
Krisenstab Corona: Ein Beispiel für schlechtes Krisenmanagement
Das wohl eindringlichste Beispiel für unzureichendes Krisenmanagement der letzten Jahre war die Covid-Pandemie: Auf internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene wurden viele Fehler gemacht, die das Eindämmen der Viruserkrankung verlangsamten.
So befand das Independent Panel for Pandemic Preparedness and Response (IPPPR), dass man die COVID-Pandemie durch eine bessere internationale Abstimmung und ein funktionierendes Frühwarnsysteme hätte verhindern können – oder zumindest hätte der Corona-Krisenstab die Krise besser bewältigen können.
„Schlechte strategische Entscheidungen, der fehlende Wille, Ungleichheiten zu adressieren und ein unkoordiniertes Vorgehen schafften einen giftigen Cocktail, der die Pandemie in eine katastrophale humanitäre Krise wandelte“, so der Befund des IPPPR-Berichts, der auf Anfrage der Weltgesundheitsorganisation WHO erstellt wurde.
Auch auf nationaler Ebene hätte man besseres Krisenmanagement betreiben können: Frank Roslieb, der geschäftsführender Direktor des Instituts für Krisenforschung, ein Spin-Off der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, stellt dem frühen Krisenmanagement der Bundesregierung zwar eine gute Note aus. Im ersten Sommer hätte die Regierung dann jedoch „ein bisschen Laissez-faire“ betrieben.
Im Herbst hätte man das Ausmaß der Infektionen zwar einschätzen können, aber der Krisenplan hätte die Ministerpräsidenten der Länder nicht überzeugt. Mittlerweile, so Roslieb, hätte man das Gefühl, die „Landkarte“ sei verloren gegangen.
Auch Organisationen und Konzerne waren schlecht auf die Pandemie vorbereitet. Eine weltweite Untersuchung von Pegasystems zeigt, dass 22 Prozent der deutschen Unternehmen (weltweit 16 Prozent) nicht über ausreichende IT-Infrastruktur für die rasch wachsende Zahl von Remote-Arbeitsplätzen verfügte.
Insgesamt sagen fast ein Viertel der deutschen Unternehmen (weltweit 17 Prozent), dass ihr Krisenmanagement den Anforderungen einer tatsächlichen Krisensituation nicht gewachsen wäre.
Gaskrise Deutschland 2022: Fehler im Krisenmanagement nicht wiederholen
Es stimmt natürlich, dass man nachher immer schlauer ist. Es geht in diesem Artikel deshalb nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, effiziente Krisenmanagement-Systeme zu schaffen, um künftige Krisen bewältigen zu können.
Zum Beispiel auch die aktuelle Gaskrise in Deutschland, die die Gasversorgung Deutschlands gefährdet.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine, den Wirtschaftssanktionen gegen Russland und den Einschränkungen der Gaslieferungen stiegen nun die Gaspreise. Gaspreise könnten sich 2022 vervielfachen, was Unternehmen und auch private Haushalte stark belasten wird.
Um die Entwicklung der Gaspreise 2022 einzudämmen und die Gasversorgung in Deutschland sicherzustellen, braucht es also einen Notfallplan zur Gasversorgung.
Planungsmeetings und Krisenstäbe als zentrales Krisenmanagement-Tool
Krisen kommen meist ohne Ankündigung, aber selten überraschend. Die Gaskrise 2022 hätte man beispielsweise schon im letzten Jahr vorhersehen können, als die Spannungen an der russisch-ukrainischen Grenze zunahmen.
Schaut man sich die Entwicklung der Gaspreise 2022 an, dann ist absehbar, dass sich die Krise im Verlauf des Jahres verschärfen wird. Entsprechend sollte der Krisenstab bereits jetzt die Rahmenbedingungen für effektives Krisenmanagement schaffen.
Und das gilt nicht nur für aktuelle Krisen wie die Coronapandemie oder die Gaskrise 2022. Notfallpläne sollten auch für andere Krisensituationen beretigehalten werden - auf internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene.
Zentral für die Vorbereitung auf Krisen sind regelmäßige Planungsmeetings der Krisenstäbe. Diese Meetings dienen der kontinuierlichen Überprüfung der Planungsszenarien und der Bereitstellung umfassender, schnell verfügbarer und gut dokumentierter Notfallpläne.
Tritt dann eine Krise ein, muss nichts dem Zufall überlassen werden.
So unterstützt FOM-Software das Krisenmanagement
Im digitalen Zeitalter können Krisenstäbe auch in Online-Meetings zusammenkommen. Effizienz ist entscheidend, denn in Krisensituationen sollte man keine Zeit verschwenden. FOM-Software stellt dabei unverzichtbare Hilfestellungen bereit:
Krisenstäbe sollten in Planungsmeetings Agendavorlagen anfertigen, die den Krisenmeetings im Ernstfall Struktur geben. Darin sollten bereits die wichtigsten Schritte eines Notfallplans enthalten sein, inklusive der jeweiligen Zuständigkeiten. Auf diese Weise hat man bereits Klarheit darüber geschaffen, wer, wann, welche Schritte unternimmt und die Notfallagenda liegt allen vor.
Zusätzlich sollten die wesentlichen Ansprechpartner bereits in einem Teilnehmerverzeichnis gespeichert sein. Tritt der Krisenfall ein, können die Einladungen für die entsprechenden Gremien per Knopfdruck versendet werden. Der Krisenstab kann dann innerhalb weniger Stunden tagen und verfügt bereits über einen Notfallplan, eine Agenda und alle notwendigen Personen sind informiert.
Während der Meetings können die Teilnehmer Abstimmungstools nutzen, um demokratische Entscheidungen zu treffen. So kann beispielsweise über bestimmte Maßnahmen abgestimmt werden oder mittels einer Wahl die Zuständigkeit zu einer bestimmten Person oder Institution übertragen werden.
Automatische Protokolle stellen sicher, dass der Inhalt der Meetings, die Abstimmungsergebnisse, die Anwesenden und die Beschlüsse dokumentiert werden. Anschließend können diese Protokolle den Meeting-Teilnehmern und unter Umständen auch der Öffentlichkeit oder der Belegschaft zur Verfügung gestellt werden.